Die Narrenzunft Ahldorf ist ins Schwabenalter gekommen.
Ein Grund, diesen Geburtstag am vergangenen Wochenende gebührend zu feiern. Zum Festakt am
Samstagnachmittag war alles, was in Ahldorf Rang und Namen hat, eingeladen, Ehrenzunftmeister Kurt Schmid, Ehrenmitglied Bernward Fischer, Ortsvorsteher und Feuerwehrkommandant Hartmut Göttler
und auch der frühere Ortsvorsteher Wilfried Kaupp. Mit "Narri-Narro, mir Schmorra sind halt so", begrüßte Zunftmeister Gerd Herzer die Gäste, die ins Zunftheim gekommen waren. "40 Jahr ist es
schon her, und die Kasse ist jetzt leer", reimte er. Mit dem Feschtle werde man den Rest des Narrenheims abbezahlen könne, hoffte er.
Dann übergab er das Wort an Kurt Schmid. Wer hätte besser über die Geschichte und die Entstehung der Narrenzunft Ahldorf berichten können, als der Ehrenzunftmeister, der von der Gründung 1976 bis 2010 nicht nur Zunftmeister war, sondern auch im Förderverein Halle und später dem Hallenanbau aktiv war. Es sei eine anstrengende Zeit gewesen und ein langer Weg bis zur Realisierung des Narrenheims, sagte er. "Wir haben kräftig sparen müssen, aber wir haben es geschafft", stellte er stolz fest. Im ersten Dokument, das ein Fasnetstreiben in Ahldorf belegt, der Fasnetspredigt von 1896, seien damals 29 Frauen durch den Kakao gezogen worden, aber kein Mann. Das hat sich heute geändert. Die Ahldorfer Fasnet an sich hat schon eine lange Tradition mit Pausen während der Weltkriege. 1972 übernahm eine Gruppe um Peter Schäfer die Funktion der früheren Fasnetsbande. Aus dieser Gruppe bildeten sich die ersten Maskenträger, die Schmorra. 1973 kamen die Brunnenweible und 1976 die Frundeckgeister dazu.
Auf einer Leinwand lief dazu eine von Bernward Fischer vorbereitete Dia-Show mit aktuellen und alten Bildern. Hartmut Göttler gratulierte der Narrenzunft gleich in zweifacher Funktion, als Ortsvorsteher und als Kommandant der Feuerwehr. In Anbetracht des knappen Ortschaftsbudgets versprach er anstatt eines Geschenks, dass die Straßenlaternen brennen bleiben und die Kehrmaschine umsonst den Umzugsweg sauber macht. Von der Feuerwehr gab es ein Fässle Hochprozentiges.
Das DRK, vertreten durch Bereitschaftsleiter Timo Fischer, wird den Betrag, den es für seinen Einsatz beim Jubiläumsumzug am Sonntag bekommt, der Narrenzunft spenden. Den Glückwünschen schlossen sich außerdem Vanessa Hamann vom Musikverein und Petra und Wolfgang Sessler vom Tennisclub an.
25 Mitglieder der ersten Stunde konnten als Anerkennung für 40-jährige Vereinsmitgliedschaft und Pflege des närrischen Brauchtums eine Urkunde und einen Orden aus den Händen des Zunftmeisters entgegennehmen. Geehrt wurden Meinrad Fischer, Berthold Graw, Ulrich Graw, Wilfried Kaupp, Susanne Schneider, Susanne Schmid-Bok, Klaus Graf, Klaus Hertkorn, Wilfried Fischer, Bernhard Fleck, Michael Kaupp, Anne Hertkorn, Marlene Hertkorn, Hubert Hertkorn (Schreiner), Rainer Koch, Wilhelm Stimmler, Hugo Hertkorn, Bernward Fischer, Karl Graf (Maurer), Karl Graf, Kurt Schmid, Udo Hertkorn, Karin Schiele, Günther Jung und Uwe Seeger.
Marion Tischbein 31.1.2016